Philosophie des Yoga

Yoga ist ein jahrtausende altes Übungssystem, das seinen Ursprung in Indien hat. Der Begriff Yoga ist aus dem Wort „Yuga“ Joch abgeleitet im Sinne von „jui“ für anjochen, zusammenbinden, vereinen. Ziel des Yoga ist es, alle Teile des menschlichen Wesens mit der Welt in Einklang zu bringen. Die westliche Welt betrachtet Yoga vor allem als Mittel zur Stärkung und Erhaltung der körperlichen Gesundheit. Doch auch das seelische Wohlbefinden wie die geistige Entwicklung spielen eine Rolle. Unterschiedliche Wege führen zu den Zielen des Yoga, welche traditionsgemäß in den vier Hauptarten des Yoga zu finden sind:

Jnana Yoga, Yoga des Erkennens der sinnlich wahrnehmbaren Welt. Es ist der philosophische Teil des Yogas.

Karma Yoga, Yoga des selbstlosen Handelns.

Bhakti Yoga, Yoga der wahren Liebe zu Gott.

Raja Yoga, Yoga der Gedankenkontrolle und Meditation.

Wie unterschiedlich diese vier Arten des Yoga auch sein mögen, so sind sie doch nicht voneinander zu trennen. Zu den wichtigen Quellen über Yoga zählen die philosophischen Schriften Bhagavad Gitaund die Upanishaden.

Patanjali (geb. 200 v. Chr.) formuliert die philosphischen Grundlagen des Yoga in seinen Yoga- Sutras, Merksprüchen, die in vier Büchern zusammengefaßt sind. Er nennt acht Stufen (Glieder) des Yoga als Schritte zur geistigen Reinigung, die schließlich zur Erleuchtung führen.

Yama – Die Befolgung der fünf ethischen Gebote (Gewaltlosigkeit, Ehrlichkeit, Nicht- Stehlen, Selbstbeschränkung, Besitzlosigkeit) Niyama – Die Befolgung der fünf Verhaltensrichtlinien (Reinheit, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Selbsterziehung, Ausrichtung auf Gott) Asana – Die Übung der Positionen (Asanas) zur Stärkung und Schulung von Körper und Geist. Pranayama – Die Lenkung der Atmung (Pranayama) und Lebensenergie. Pratyahara – Die Loslösung und Befreiung von der Macht der Sinnlichkeit. Dharana – Die Konzentration, geistige Ausrichtung auf ein Ziel. Dhyana – Die Meditation. Samadhi – Das Erlangen des allumfassenden Bewusstseins.